Donnerstag, Oktober 25, 2012

Wolken weit über allem
schwarzes haar reise verbotener früchte
augen ein meer in anderen welten
zwei schatten übereinander strahlend
die seele dahinter dadurch
der duft sinnlicher wälder
die gräser unberührt
ein reh springt zwischen lichtstreifen
gefühl von glück und seine empfindsame kostbarkeit
achtsam behutsam reizvoll



Ein paar kleine Waldfreunde wie die Begleiter eines schönen Lebensabschnitts tumelten sich am Boden und luden mich ein - meine Reise zu versüßen. Schwupp, sprachs. Sie schmeckten nach Waldboden und Fröhlichkeit. Kribbelnd und leichtfüßig wandelten sie durch meinen Körper und flüsterten mir ohne das Enge von Sprache zu brauchen immer zu zu. Gold waren sie gefärbt und trocken. Und sehr freundlich.



Sonntag, Oktober 21, 2012

bald

...gibt es hier einen neuen Text über die zuletzt geschehenen Dinge...oder hat es ihn schon immer gegeben? Oder gibt es diesen Text vielleicht gar nicht? Ist er bloß Einbildung. Entsteht er erst, in dem er gelesen wird? Oder ist die Idee schon immer in allem da und entrollt sich wie eine Schriftrolle - als logische Folge von Endlichkeit? Erschafft ihn der Leser bloß durch sein eigenes Jetzt? Es gibt diese Geschichte über zwei Lichtstrahlen unterschiedlicher Sonnen, die aus einem bislang unbekannten Grund aufeinander getroffen sind und so aus der ihnen eigentlich vorherbestimmten Bahn gehörig herausgeschleudert wurden. Durch das Aufeinandertreffen dieser beiden Lichtstrahlen sind zudem neue, bislang noch nicht gesehene Farben entstanden und viele Welten wurden im Weiteren geboren. Samenkörner längst vergessener Pflanzen, die seit tausenden Jahren in der Erde schlummerten, trieben wieder aus, wälzten sich angezogen von dem neuen Licht in den Himmel empor. Doch auch viel Dunkles scharte sich bald um dieses Neue, für das es bislang noch keinen Namen gibt. Mit eisernem Würgegriff umklammert es zuweilen alles, was wächst und wachsen will. Es sind die Zwänge des Lebens, der Materie, des Körpers und des Geistes, der noch zu sehr verhaftet ist im Angreifbaren - Zwänge die sich dem strahlenden Licht seltener Lichtstrahlen, die aus fernen Sonnensystemen und Galaxien stammen, entgegenstellen. Zwänge, die für vorübergehende Zeit erfolgreich scheinen und erst in den Bereichen, die jenseits unserer Konzepte von Raum und Zeit existieren, ihre Schwerkraft verlieren und erst dort aufhören, das Licht am Strahlen zu hindern. Licht bestimmt für andere Welten offenbar. Bloß ihr Leuchten strahlt mit jedem Tag auf die Erde herab, jenen oft erbarmungslosen Ort im Universum, in dem die nach Freiheit strebenden Seelen, verwandelt, verhext möchte man meinen in die Formen von Menschen, Tieren, Pflanzen, Geistern, Maschinen und Naturgewalten, umherwirbeln, Freud und Leid erfahren dürfen und müssen - stets aber gefesselt bleiben. Seelen, die eigentlich ein gewaltiges Feuer sind, das stets eingefangen werden will. Loderndes Feuer, das niemals endgültige Form haben kann, und doch immer wieder Form annehmen muss, verdammt ist dazu, Form anzunehmen. Die Lichtstrahlen, so wurde und wird bis heute oft erzählt, entfachten ein derartiges Feuer. Ungewollt. Und dieses Feuer spendete eine erfüllende Wärme in dem sonst kalten Universum. Doch Licht zieht weiter. Kann niemals verweilen. Die Wärme aber bleibt für ewig. Irgendwo und irgendwann laufen auch die Wege und Irrwege des Universums wieder zusammen. Irgendwo, jenseits der Grenzen unserer Idee von Raum und Zeit, geschieht alles in einem Moment. Gibt es kein Weiterziehen, weil alles ist da und nichts ist. Laufen alle Wege zusammen und begegnen sich nie, gibt es keine Vollendung und keine Trennung. Dort werden diese zwei Lichtstrahlen einer sein, der niemals getrennt war von den Sonnen, die ihn erschaffen haben und erst dort wieder einer sein kann, das volle Spektrum sonst auseinandergerissener Teile eines Ganzen ist - erst nach einer langen, rätselhaften Reise auf deren Fragen es keine Antworten gibt, und wo dennoch ständig gefragt werden muss. Wieder ein Rätsel, zum Rätseln gemacht.

Samstag, Oktober 20, 2012

Ein älterer Text für... ;-) Wellen branden an den Klippen die weiße Gischt zischelt wie Gesang Ich fühle das bittere Salz auf deinen Lippen und entlang der Boote hallt ein seltener Klang. Ein Wind aus Nord-Ost streicht dir durchs Haar deine dunklen Augen glitzern in grünem, dunklem Blau das Gräsermeer es wiegt und frägt, was da war, in Wäldern, grün und gelb, erwartet kühler Tau den Glanz der Sonne, der leicht uns erhebt aus den Schluchten der Seele, die noch schlummert, und unter ihr, ein fernes Grollen, es vor Freude bebt, und uns erwachen lässt aus tiefem Schlaf so unbekümmert.