Dienstag, Dezember 21, 2010

Leben

Leben
Zeit verstreichen lassen
Träume
Angst.

Lust.
Entsetzen.

Arbeit.
Arbeit.
Arbeit.

Hie und da ein Traum.

Rausch.

Arbeit.

Das Sein ist in weiter Ferne.

Mit dem Geist woanders.
Nicht in dieser Welt.
Nur der Körper ist da.
Handelt aber zu langsam.
Und macht sich
durch Krankheit und
Vergnügen bemerkbar.

Montag, Dezember 13, 2010

Schweigen

Wie Wellen brandet
die Gewalt meiner Selbst
an die Mauern des Inneren.

Der Körper als die größte
Barriere und Chance
für den freien Geist.

Sehnsüchte als innere Zwänge.
Frieden und Unfrieden
als wechselvolle Zustände.

Wie eine kleine Kerze
flackert das Licht
in einer eisigen Höhle.

Gleichgewicht gerät leicht
auseinander und muss sich
neu formieren.

Die Schatten von Bäumen
Äderwerk aus Ästen
wanken im Wind über dem Tisch.

Autos rauschen unaufhörlich
und Stimmen murmeln gesenkt
miteinander. Oder die Menschen dahinter.

Alles eine Ausformung des Geistes.
Verdichtete Geistheit, die über
den Körper spricht, sich äußert.

Schneeflocken tanzen über den
Dächern und Strassen. Dahingeweht
im Rad des Werdens und Vergehens.

Stets dazwischen.

Freitag, Oktober 22, 2010

I
Bloß Tiere sind wir
Dunkel, lüstern
Tiere, die sich selbst erkennen
und darob zutiefst erschrocken sind...
zu weich für die Welt
immer im Kampf gegen
das wuchernde Dickicht
aus Existenz

II
Aus einem Traumfenster heraus
am Rand der Welt
leuchtet das eigene Leben
der Körper mit seinen Bedingungen
wie ein Gefängnis für den Geist
oder doch der Rahmen
um überhaupt zu sein
nicht verloren zu gehen
in der Flut der Bilder
und Formen.
Angeblich Illusion,
die sich nicht fassen lässt.
Sein - etwas Unbekanntes
mit unerschiedlichen
Empfindsamkeiten.

III
Grell leuchten die
Farben der Blätter im herbstlichen
Gold des Sonnenlichtes.
Rote Jacken und graue tanzen
zwischen den Geisterwirbeln
aus Laub und Zeitungen.
Es surrt der Motor eines Motorrads.
Es blitzt im verspiegelten Gesichtsfenster
des anonymen Fahrers das Lächeln
einer jungen Frau
die zuvor noch an das Kläffen eines Hundes
dachte ehe sie durch die Türe
in die wohlig duftende Welt eines coffeeshops
trat um dort stundenlang der Welt
und ihren Erscheinungen zuzusehen
- ohnen einen Funken Überraschung zu zeigen.

Freitag, September 17, 2010

Tag

Jeder Tag
ein kleiner Schritt
in eine neue Richtung
und zurück.

Ein kleiner Drache
ist erwacht
schon längst
und hungrig.

Nach langem Schlaf
und ohne Beute
eine Zeit
blickt er zurück.

Erschreckend die
Gefräßigkeit,
die Flammen,
die soviel niederbrannten.

Diesmal soll es etwas
sanfter werden,
eine fleischige Speise
am hellichten Tag.

Oder doch in der Nacht,
auf der Jagd,
wo Angst und Schrecken
den Apettit ganz heiter machen.

Ein Drache ist erwacht
und späht hinaus
und das Feuer
heizt sich schon an.

Laut die Schreie,
die erschöpften Fliehenden,
er ist hier ganz alleine
weit und breit.

Männlein, Weiblein,
Dörfer, Flüsse, Seen
und Berge, Wälder,
Wiesen, Schluchten

Alles für ihn gemacht.
Auch wenn das früher nur eine
Übung war, erste Lehren
im Feuer machen

So verlässt er nun
eine falsche Schule
diesen Platz im Nichts.
Der Flug beginnt.

Mit den Flügeln schlagen
liegt in seiner Natur.

Dienstag, Juni 08, 2010

Neuer Hauch
von Altem.
Nichts entsteht
permanent.

Still.
Alles hinter
dem Vorhang
ruht.

Aufgelöst
das Feste.
Keine Körper
darüber
und darunter.

Es lockt
das Nichts
das Feste
das Etwas ist
sein will
wird im Geiste
durch seine
Spannung
im Raum
Fäden
verknotet
zu Formen.

Begierde entsteht
und verschwindet.

Dienstag, März 23, 2010

strahlung

es erhitzt sich der körper
bei den gedanken an nähe
und berührungen

die hitze löst die
formen vorgefertigter
abläufe

formt neue wege
in die auflösung des
ichs.

gefährliche strahlung
diese räume unweit
des sonst harmlosen
tuns.

nur gedanken -
nur hitze -
letztliche wandlung der körper.

eine form der alchmie.
aber ist es veredelung?
oder nur der eingriff und die
wandlung des seins.

es bleibt schwierig
das seiende wahrzunehmen
ohne die ideen dahinter
zu spüren.
denn wahrnehmen kann man sie nicht.