Freitag, November 28, 2008

Stille

Alle schlafen.
Draußen zieht das Leben vorbei,
wenn es überhaupt ein Leben gibt,
das irgendwo vorbeiziehen kann.

Existiert nicht bloß der Hauch
dessen, das ich vor mir habe.
Löst sich jenseits dessen nicht
alles auf und wird zu nur einem
einzigen übrigbleibenden Jetzt?

Und zu sonst nichts?

Oder ist mein Leben eine stumme Suche
nach dem Anderen? Der Anderen.
Eine Sehnsucht nach etwas, das irgendwo
zu finden ist. Bloß nicht hier im Jetzt.
Wo ich sitze, atme.

Die Geschäftigkeit der Welt, (die da draußen vorbeizieht)
wirbelt einem durch den Geist. Wie ein Spiegel das Licht
lenkt sie die Ausrichtung des Geistes ab.
Immer wieder von Neuem muss man sich neu ausrichten.
Wie im Fernseher das richtige Programm suchen.

Ist das Leben nicht erfüllt von der Sehnsucht nach all dem,
was man nicht hat, aber haben könnte?
Wird nicht alles, was meine Hände ergreifen
unantastbar in jedem Moment, inhaltslos und leer.
Bloß damit die Suche
rasch fortgesetzt werden kann.
Hasten zum nächsten Moment, zum nächsten Ort.
Ganz tief in mir die Sehnsucht nach Ankommen.
Der Glaube, nicht an sich zu scheitern.