Mittwoch, Jänner 16, 2008

Süße Erde

Süße, stille Erde
was flüsterst du?

Welche Worte dringen
aus deinem uralten
blutdurchtränkten Wurzelwerk?

Aus deinen Lagerhallen
vergessener Erinnerungen?

Wieviel ist nicht geschehen
auf deinem stummen Boden?

Wieviele Leben sind begraben
in deinem kalten, wurmigen Schoß?

Ist es nicht unbedeutend
darüber nachzudenken
was noch alles aus dir heraus wachsen könnte?

Wieviel der Vergangenheit
ist in kleinen Zellen begraben
und verschüttet in dir.

Jene Gräber, die unsere Toten
bergen - sie kann man zuschütten.

Es bleibt aber jener Raum
in unseren Köpfen,
leer zurück -
leer und nicht mehr aufzufüllen.
Voll mit dem was war und ist.

Süße, stille Erde.

Montag, Jänner 07, 2008

Hochglanzwelten

Verkehrtes Lachen
in finstren Tagen.
Dunkel ist es hier
von früh bis spät.

Verdorrt, verwelkt
die mürben Gräser
tot
Wie eine Wüste

Als Echo klingt
es außerhalb und neben mir
und doch weit weg.
Zu weit weg
zum daran Anteil nehmen.

Bloß das Plätschern
fremden Wassers,
wie perfekte Träume
glitzernd
in einem vom Alltag
verdreckten Abwaschbecken.

Es bleibt die einzige Annäherung
an jene Hochganzwelt,
die künstlich gemacht
um den Planeten flimmert.

In veränderten Frequenzen senden wir -
Signale für Unbekannte gemacht.

Die letzte Stunde

Eines trüben Tages
helles Licht
strahlt am stärksten
in der letzten Stunde.

Entfacht in einer beiläufigen
unachtsamen Sekunde.
Gott persönlich zieht grinsend den Vorhang hoch.

Liebevolle Lust noch vor den abschließenden Worten,
vor dem sanften Schlaf,
und lichterlohen Traumesbildern.

Kurzes Gelächter
erstickt unter der Bettdecke,
unruhiger Katzentanz.
Daneben hustet jemand.

Wach und klar blättert
mein Geist im Rätsel vom Jetzt.