Montag, Oktober 22, 2007

Tag

Grauer Tag erscheint,
wie Krähentanz am Fensterrand,
ein schwarzer Schnabel schnappt.

Abseits jeden Tuns
eine andere Welt herrscht hier
soviel Zeit - mehr als Geld.

Wie rote Rosen
öffnet sich der Geist ganz leicht
um tief Luft zu holen.

Gerüchte von der Welt
Bringt das Summen der Straßenbahn.
Klingelnd poltert sie weiter.

Dienstag, Oktober 16, 2007

Andere Welten

Andere Welten. Immer wieder stellt sich die Frage nach der Beschaffenheit anderer Realitäten, die wie einzelne Spuren in einer komplexen Komposition nebeneinander herlaufen.
Doch konkret in ihrer Erscheinung lassen sich die Dinge nicht immer so leicht aussprechen - eher in ihrer Umschreibung entfalten sie sich in ihrer formlosen Existenz - lassen sich vermitteln durch die Beschreibung dessen, was sie nicht sind.
Aber gibt es überhaupt irgendetwas zu sagen?
Wäre nicht wieder einmal das nackte Schweigen die passendste Antwort - der einzig berechtige Ausdruck meines Erlebens. Zumindest der Fehlerfreiste. Doch der Fehler ist doch der Entscheidende Teil des Lebens. Jenes Ungleichgewicht, das die Energie freisetzt, die wir brauchen, um Gleichgewicht herzustellen.
Diese Energie ist die Essenz. Oder vielleicht auch nicht.
Irgendwann, so wird es manchmal klar, kommt der Zeitpunkt, wo radikale Veränderungen und Neu-Gewichtungen notwendig sein werden.
Was das heißen soll, kann nicht einfach so gesagt werden. Zu sensibel ist das Ritual, in dem die Dinge zur Entstehung vorbereitet werden.
Gewißheit und Vertrauen ist der direkteste Weg zur Freiheit seiner Selbst.
Wege dieser Welten verbinden mich und uns mit anderen Welten.

Donnerstag, Oktober 11, 2007

Tag - Nacht

Spät. Immer später wird es täglich.
Immer schneller eilen wir.
Laut kreischt die U-Bahn unter der Erde rasend.

Immer lauter wird das Keuchen und Rascheln in tiefem Wurzelwerk,
Hastig fließt das Leben irgendwo zusammen,
immer lauter die polternden Geräusche
aus einer fernen anderen Welt.

Mühselig und ahnungslos graben sich die Würmer
und Mikroben milliardenfach
hinab ins Finstere.

Immer stiller wird es dort, ein seltenes Stöhnen nur
erfüllt den prallen, steinernen Raum.
Wo einst die Steine rollten und jetzt Lebens-Adern hindurchziehen.

Klar zu hören der Keim noch ungeahnter Wundertaten.
Knirschend erhebt sich mit lautem Gähnen
Der Geist, den niemand kennt noch sehen mag.

Bloß ein erstes Poltern verklingt
noch ungehört in den schwarzen, ewigen Röhren
unter Städten und Feldern, wie ferner Trommelschlag.

Mittwoch, Oktober 10, 2007

Nach langer Rast

Nach langer Rast bleibt im kurzlebigen Alltag keine Zeit - keine Zeit, welch schlimmer Ausdruck - um um die Essenz und die großen Fragen kreisende Gedanken auszuspinnen. Vergänglich und in einfacher Jetztheit geschehen die Dinge. Sie geschehen einfach und berühren manchmal und manchmal auch nicht. Sie sind - und die Hinnahme ihres Seins ist die letzte Wahrheit, die über bleibt am Ende eines langen Tages, der nunmehr immer früher sich zur Nacht gestaltet.

Das Leben berührt einen auf die eine oder andere Weise.

Grün erleuchtet ist dies Haus und
silbern funkelt Sternenmeer am Himmel
Eine Frau kichert kurz nur und still.

Und dies noch lange klingt in meinem Ohr
und lässt Geschichten rasch entstehen, die
noch lange nicht geschehen sind. Bloß Phantasien.
Ein geheimnisvolles Tor.